Nord-Süd-U-Bahn: Demonstration gegen schlechte Luft in Köln

Neueste Berechnungen zeigen: Über 870 Menschen starben allein im Jahr 2012 in Köln vorzeitig an Luftverschmutzung. Spitzenreiter in Sachen schlechter Luft in Deutschland ist ausgerechnet unsere Heimatstadt Köln.

Neueste Berechnungen zeigen: Über 870 Menschen starben allein im Jahr 2012 in Köln vorzeitig an Luftverschmutzung. Spitzenreiter in Sachen schlechter Luft in Deutschland ist ausgerechnet unsere Heimatstadt Köln.

Verkehrsdezernentin Blome will dessen ungeachtet 300 Bäume an der Bonner Straße fällen lassen, obwohl die Schadstoffbelastung an der Bonner Straße unerträglich hoch ist und obwohl es eine Baum schonende alternativ-Planung gibt.

Die hohen Stickstofdioxid (NO 2)-Abgas-Werte gehen aus den Messwerten des Umweltbundesamtes und Messwerten von Greenpeace aus dem Jahr 2016 hervor. Aber nicht nur Köln ist betroffen. Im Jahresmittel haben zwei Drittel aller Mess-Stationen an deutschen Hauptverkehrsstraßen den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Stickstoffdioxid überschritten.

Den fünften Platz der dreckigsten Straßen BUNDESWEIT belegt dabei der Clevischer Ring in KÖLN-Mülheim: Der Stickstoffdioxid-Wert lag dort bei 63 Mikrogramm pro Kubikmeter – 23 Mikrogramm über dem Grenzwert. Darüber nerven sich die Anwohner schon seit langem und riefen am vergangenen Freitag, den 8.9. 2017 zu einer Demonstration für bessere Luftauf.

Auch an der Bonner Straße liegen die Messwerte ebenfalls über den festgelegten Grenzwerte, obwohl die Mess-Station für die giftigen Abgase pikanter Weise im Grünen(in Rodenkirchen im Finkensgarten) steht.

Als Reizgas mit stechend-stickigem Geruch wird NO 2 bereits in geringen Konzentrationen wahrgenommen. Die Inhalation ist der einzig relevante Aufnahmeweg. Die relativ geringe Wasserlöslichkeit von NO 2 bedingt, dass der Schadstoff nicht in den oberen Atemwegen gebunden wird, sondern auch in tiefere Bereiche des Atemtrakts (Bronchiolen, Alveolen) ein- dringt.

Erstaunlich dabei ist das Ausmaß der gesundheitlichen Schäden: Rund 38.000 Menschen sind einer Hochrechnung zufolge wegen nicht eingehaltener Abgasgrenzwerte bei Dieselfahrzeugen allein im Jahr 2015 vorzeitig gestorben. 11.400 dieser Todesfälle entfallen auf die EU, wie ein wissenschaftliches Team um Susan Anenberg von der Organisation Environmental Health Analytics (LLC) in Washington berichtet. Die Gesamtzahl vorzeitiger Todesfälle durch Stickoxide aus Dieselabgasen lag demnach für die weltgrößten Automärkte bei 107.600!

Bezogen auf Köln, starben allein im Jahr 2012 über 870 Menschen vorzeitig an den gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung. Demgegenüber starben 23 Personen an den Folgen Verkehrsunfalls in Köln im selber Zeitraum. Besonders betroffen von den Autoabgasen sind unsere Kinder, die sich auf gleicher Nasen- und Augenhöhe mit den Auspuffrohren der Autos auf Bürgersteig und Straßen bewegen.

Hier eine vorzügliche und kurze Zusammenfassung der Schadstoff - Problematik. Veröffentlicht von der Initiative agora, die für die Organisierung des "Tags des guten Lebens" in Köln verantwortlich zeichnet.

In zehn Städten Nordrhein-Westfalens ist die Luft so stark mit gesundheits-schädlichem Stickstoffdioxid belastet, dass die Umweltorganisation Deutsche Umwelthilfe e.V. dagegen mit Erfolg geklagt hat. Seit 2010 gibt es in Europa ein einklagbares Recht auf sauber Atemluft. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung die diese Klage für alle Städte Deutschlands hat, wird diese Klage nun vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt. Auch Köln wird von der anstehenden Grundsatz-Entscheidung definitiv betroffen sein. Auch wird die neue Verkehrsdezernentin Andrea Blome demnächst erklären müssen, mit welchen Maßnahmen sie die viel zu hohen Abgas-Werte auf den Kölner Straßen reduzieren möchte - um ein Dieselfahrverbot zu verhindern.

Gleichzeitig plant die Stadt an der Bonner Straße ca. 300 Bäume für einen schlecht geplanten Schienenausbau wegzusemmeln. Es gibt zwar alternative Planungsmöglichkeiten und Gespräche zwischen Bürgerinitiativen und der Stadt über eine Planänderung zu Gunsten der Bäume, aber es gibt immer noch keine Sicherheit, dass die Bäume auch stehen bleiben!

Daher wollen mehrere Bürgerinitiativen und Bürgervereine gemeinsam ein Zeichen für saubere Luft und für die Erhaltung aller Bäume an der Bonner Straße setzen.

Die Zeit der konzeptlosen und antiquierten Verkehrspolitik, die keine Rücksicht auf Natur und Bevölkerung nimmt, muss aufhören!

Wir wollen saubere Luft einatmen und kein Gift

Kommt alle am 16. September zu einer Demonstration für saubere Luft in Köln.

Auftakt: 16 Uhr, Rudolfplatz/Hahnentor im Anschluss an die Ring frei - Demo! (12 bis 16 Uhr)

Hier das Plakat zur Demo

Hier die Forderungen der Fahrrad-Initiative „Ring-frei“, die sich auch gegen eine völlig antiquierte und uneffektive Verkehrspolitik in Köln richtet:"Forderungen der Fahrrad-Initiative „Ring-frei“, die sich auch gegen eine völlig antiquierte und uneffektive Verkehrspolitik in Köln richtet.

Demo-Zug über die Ringe zum Chlodwigplatz mit Mundschutz und Percussion

Abschluss: Chlodwigplatz/Severinstor/Bonner Straße, Zeit: ca. 18 Uhr 30

Info: 0157 87205537, Jan

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