Betrifft: Die völlig unüberlegte Zerstörung des Kölner Großmarkts - Brief an die Partei der Grünen in Köln
Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V
Liebe Christiane Martin,
lieber Franz Dillmann, lieber Gerd Brust, lieber Manfred Giesen, lieber Reinhold Goss, lieber Andreas Hupke, lieber Horst Thelen, lieber Jörg Frank, liebe Kerstin Müller, liebe Barbara Steffens …...
liebe Kölner Grünen!
Im Juni 2024 habt ihr die Kölner Grünen, die CDU und Frau Oberbürgermeisterin Reker im Stadtrat mit einer Stimme Mehrheit die Zerschlagung (!) des Kölner Großmarkts besiegeln wollen! Es wurde nicht die endgültige „Verlegung des Großmarkts nach Marsdorf“ beschlossen, wie die Stadt es über viele Jahre immer wieder angekündigt hatte. Nein, es wurde mit den Stimmen der Grünen im letzten Jahr die Zerschlagung eines altgedienten Logistik- und Handelszentrums für Lebensmittel aller Art beschlossen!
Eigentlich unglaublich für eine ökologische Partei, die sich gleichzeitig für eine nachhaltige Umgestaltung der Agrar- und Ernährungssysteme einsetzt!
Juristische Grundlage für eure Entscheidung war wohl das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Sachen Schließung des Großmarkts in Düsseldorf, der jetzt, am Ende des Jahres (2024), seine Pforten für immer dichtgemacht hat. Ich habe das Urteil gelesen und bin sehr erstaunt über die Argumentationslinie des Gerichts! Es schreibt in seiner Urteilsbegründung auf Seite 8 unter Punkt 18: „Systematisch spricht ebenfalls nichts dafür, ... eine Pflicht der Kommunen zur Aufgabenerfüllung abzuleiten.…" (1) Echt nicht ?
Es geht aus der Begründung des Urteils allerdings nicht hervor, ob die Verfasser des Urteils ( die Richter des Bundesverwaltungsgerichts) überhaupt wissen, was sie da beschlossen haben und was ein Großmarkt überhaupt ist und welche große ökologische Bedeutung eine solche Einrichtung für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung hat – und das in besonders krisenhaften Zeiten. Okay, man kann sagen, es sind ja Juristen, die das beschlossen haben und die haben keine Ahnung von Ökologie und ihnen ist der Klimawandel auch scheiß-egal! Aber ihr, die Grünen und Du Christiane, ihr seit doch Ökologen, ihr habt doch Umweltbewusstsein, ihr kennt euch doch aus!!! Ihr kennt doch die globale Umweltkrise und ihr könnt sie richtig einordnen!!! Und darum der Brief an dich, Christiane und an euch die Grünen in Köln! Ich bin echt von den Socken (erstaunt) über eure Ansinnen den Großmarkt in Köln ersatzlos zerschlagen zu wollen, weil ich die von euch (als Partei) gewünschte ökologisch nützliche Perspektive bei dieser Entscheidung überhaupt nicht erkennen kann!
Apropos Ökologie! Ich möchte euch bei dieser Gelegenheit an das verheerende Unwetter in Südspanien Anfang November 2024 erinnern! Ich weiß nicht, ob du, Christiane, weißt, dass ein großer Teil „unseres“ Obst und Gemüses, das die vier großen Lebensmittelkonzerne (Aldi, Lidl, REWE, Edeka) in Deutschland so preisgünstig anbieten, aus den südeuropäischen, südspanischen Anbaugebieten (z.B. bei Almeria) kommt? Genau da, wo Anfang November 2024 die schlimmste Unwetterkatastrophe Spaniens seit Menschengedenken stattgefunden hat!
Bis vor diesem katastrophalen Unwetter mit gigantischen Überschwemmungen litt die südspanische Region unter einer schweren, schon jahrelangen Trockenheit, die die dort tätigen Anbaukonzerne dazu brachte, die notwendigen Wassermengen für ihre riesigen Obst- und Gemüseplantagen (unter einer gigantischen Plastikplane) aus riesigen unterirdischen Katakomben zu schöpfen. (3)
Man hat bereits 400 Mal mehr Wasser aus diesen Katakomben geschöpft, als pro Jahr von Natur aus wieder hin einfließen konnte! Das wird zum tektonischen Zusammenbruch dieser unterirdischen Wasserspeicher und zum stetigen Zufluss von salzigem Meereswasser in diese unterirdischen Wasserspeicher führen... (4) Und jetzt hat es genau dort in Südspanien (Anfang November 2024) eine katastrophale Überschwemmung (mit stundenlangen Hagelschlägen) epochalen Ausmaßes gegeben! (5)
Nur mal so zur Erinnerung, wie fragil „unsere“ augenblicklichen, größten Obst- und Gemüseplantagen in Klimawandel-Zeiten sind, von denen die „großen Vier“ Lebensmittelkonzerne Deutschlands (ALDI, REWE, Lidl, Edeka) die dortigen Erzeugnisse zu uns herankarren. Und wer weiß, was die weltweiten zerstörerischen Umwelt- und Agrarkatastrophen, von denen es in der letzten Zeit relativ viele gibt, noch so alles anrichten können? Es hat jedenfalls noch niemals eine solche Anzahl klimabedingter Umweltzerstörungen gegeben wie in diesen Zeiten!
Zumindest sollte man als potentieller Großmarkt-Vernichter auch wissen, dass diese billige Konkurrenz aus Andalusien nicht nur gegen unsere einheimische Bauernschaft (mit Billigpreisen) ausgespielt wird, sondern auch, dass mit dem Zerstören der Großmärkte im Rheinland die Vermarktung der hier im Rheinland wachsenden einheimischen Produkte durch die kleinteilige, einheimische Landwirtschaft extrem erschwert, fast unmöglich wird oder nur zu Dumpingpreisen geschieht! Viele einheimische Bauern würden nach Zerstörung des Großmarkts in die Pleite gehen!
Wohin sollen sie nach Schließung ihres altgedienten Marktes mit ihren Kartoffeln und dem Gemüse auch gehen? Sollen sie die Dumpingpreise der großen Lebensmittelkonzerne akzeptieren? Und dann mit ihrer Produktion von einheimischem Gemüse demnächst ganz aufhören? Das sowieso schon anhaltende und tragische „Bauernsterben“ geht unter diesen marktzerstörerischen Bedingungen einfach nur weiter…! (6) Es werden unter übelsten sozialen und ökologischen Bedingungen „billige“ Agrarüberschüsse in die (Aldi, Lidl, REWE…) Supermärkte gebracht, um die heimischen Produzenten zu verdrängen und immer mehr Kleinbauern in Armut zu bringen. (7)
Die organisierte Bauernschaft in Deutschland und der EU protestiert schon seit Jahren gegen die aktuelle Agrarpolitik! Zuletzt noch während der „Grünen Woche“ in Berlin am 18. Januar 2025. (8) Die Kundgebungen der Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbände in diesem Jahr richteten sich wieder und wieder gegen die Agrarindustrie. Die Forderungen der Bauern laufen auf einen Umbau der Landwirtschaft, auf die Förderung kleinbäuerlicher Strukturen, für mehr Klimaschutz, mehr Tierschutz und mehr Artenschutz sowie eine ökologische und sozial-gerechte Agrarwende hinaus. Und genau dafür brauchen sie und wir die städtischen Großmärkte!
Die Zerschlagung der Großmärkte in Düsseldorf und Köln wird dazu führen, dass es für die traditionelle, einheimische Landwirtschaft keine Absatzmärkte mehr gibt! So dass wir perspektivisch auf solche ökologisch katastrophalen Produktionsstätten wie im südspanischen Almeria angewiesen bleiben. Doch wollen wir das wirklich in der heutigen Zeit? Wollen die Kölner Grünen das wirklich?
Was ist, wenn in Almeria und in anderen industriell betriebenen Obst- und Gemüseplantagen in Spanien oder sonst wo auf der Erde nicht mehr produziert werden kann? Werden wir dann in unseren Großstädten auf die verbliebenen und in der Krise steckenden einheimischen Bauern aus der Kölner Bucht angewiesen sein? Ja, das wären wir!
Bislang haben genau diese mittelständischen Bauern aus der Kölner Region noch die Möglichkeit, ihre Erzeugnisse zum Kölner Großmarkt zu bringen, egal wie viel sie erzeugt haben! Das sicherte bislang ihr (!!) Überleben! Doch genau diese, heute noch funktionierende, aber ziemlich drangsalierten einheimischen Landwirtschaft, die wir jetzt durch die Zerstörung ihrer lokalen Absatz- und Marktplätze weiter schwächen, wären in einer sich weiter zuspitzenden Klimakrise unsere wichtigsten Bündnisgenossen, um die Ernährung der Bevölkerung in den großen Städten auch in Krisenzeiten zu gewährleisten! Und das weltweit!!!
Auch die kleinen Wochen- oder Stadtteilmärkte und viele Gastronomen, Großküchen, Mensen, Gemüseläden würden große Versorgungsprobleme bekommen und stünden bei schlechter werdenden oder ausfallenden Zulieferungen über den Großmarkt auch vor dem Aus! Sie waren sowieso schon infolge der Corona-Maßnahmen und des Corona-Lockdowns in eine Krise geraten. (9)
Also: Wollen wir wirklich das noch funktionierende einheimische Kölner Logistikzentrum für den Handel mit Lebensmitteln aus der Region einfach so in die Tonne kloppen? Ja? Für ein Bauprojekt („Parkstadt-Süd“), das noch in den Sternen steht? Bei einer Stadtverwaltung, die seit Jahren schon NICHTS mehr auf die Kette kriegt? Wollen wir das wirklich? Wollen wir wirklich den Landwirten aus der Kölner Bucht, die uns in klima- oder kriegsbedingten Krisenzeiten mit Nahrungsmitteln versorgen könnten, ihr jetzt NOCH funktionierendes Logistikzentrum (den „Großmarkt in Köln-Raderberg“) ersatzlos zerschlagen? Und das bei der Realisierungs-Geschwindigkeit, die die Stadt Köln in den letzten Jahren/Jahrzehnten bei ALLEN Bauprojekten so ans Tageslicht gelegt hat? Ja?
Wie war das noch mit dem Aufbau eines neuen Großmarkts in Köln Marsdorf? 15 Jahre lang hat die Verwaltung den Händlern des Großmarkts gesagt, „ihr müsst jetzt umziehen!“ – ohne, dass irgend etwas sinnvolles passiert ist, ohne dass die Kölner Stadtverwaltung (das Marktamt) IHRE eigene Verantwortung nach kam, bei Zeiten einen anderen, vernünftigen Handels-Platz für die Händler bereit zu stellen!
Oder: Man sehe sich die Bautätigkeiten an der Kölner Oper an, die nach 10 Jahren der Renovierung (!) schon mehr Geld verschlungen hat (1,1 Mrd.), als der ganze Neubau (500 Mio.) gekostet hätte!
Oder der Ausbau der nur sechs km langen Nord-Süd-Bahn zwischen Dom und Bonner Verteiler, die nach 20 Jahren Bauzeit und 3,3 Mrd. Euro Kosten immer noch nicht vollständig befahrbar ist und eventuell erst 2027… nach 23 Jahren „Bauzeit“ fertiggestellt sein könnte! Und das in Krisenzeiten, in denen nicht nur die Landwirtschaft, die einheimische Gastronomie, die Verkehrspolitik und die Wirtschaft in einer Krise stecken, sondern auch das Ansehen der Kölner Stadtverwaltung und insbesondere das Ansehen der Grünen?
Und das in einer Situation, in der wir, die industrialisierten Bewohner des Planeten Erde, den Klimawandel noch lange nicht im Griff haben, wie es uns die beinahe täglichen Berichte über Umweltkatastrophen zeigen! Und das in einer Situation, in der die Stadt Köln mit mehr als 10,5 Milliarden Euro vor einer Pleite steht und mehr denn je auf alle Steuereinnahmen (auch von den Händlern und den Bauern und den Gastwirten) angewiesen ist! (10)
Allein schon aus langfristigen, ökonomischen und konkret organisierbaren Klimaschutzgründen müsste die (Land-)Wirtschaft weltweit von global und „intensiv“ auf regional und nachhaltig umgestellt werden! Es müssen weltweit Bedingungen dafür geschaffen werden, dass die durch-industrialisierten Staaten einerseits den CO₂-Eintrag in die Atmosphäre verringern und andererseits die Bevölkerungen dabei nicht verhungern! Und das geht nur mit einem weltweiten, lokalen, ökologischen Bio-Anbau aller Nahrungsmittel! Und dazu bräuchten wir infrastrukturell in allen größeren Städten die Großmärkte als Absatzort für die einheimische, lokal produzierende Landwirtschaft, frei nach der (grünen) Devise: „Global denken und lokal handeln“?
Doch bislang haben wir die Klimakrise mit NICHTS im Griff! Aber es ist anzunehmen, dass eine lokale, naturnahe und ressourcenschonende Umstellung des Landbaus eine weltweite Teil-Lösung, ein richtiger Schritt in Richtung kollektiver Überlebenssicherheit sein könnte! Und genau dafür bräuchte man in einer Millionenstadt wie Köln ein zentral gelegenes Logistikzentrum für den Vertrieb von Lebensmitteln aller Art, wie der Großmarkt eines ist, mit seinen vielfältigen tradierten Verbindungen zwischen Stadt und Land.
Genau deshalb hat auch das Europäische Parlament (Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung) im Sommer 2023 eine Entschließung zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit und der langfristigen Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaft in der EU verabschiedet, zu der auch die städtischen Großmärkte gehören! (11)
Den lokalen Bauern aus der Kölner Bucht, die einer Millionenstadt wie Köln über einen zentral gelegenen Vermarktungsplatz mit Lebensmitteln versorgen können, darf ihr NOCH funktionierendes Logistik- und Handelszentrum „Großmarkt in Köln-Raderberg“ nicht genommen werden!
Es muss, was die (weltweite) Ernährungssicherheit betrifft und aus Klimaschutzgründen, ja sowieso die (Land-)Wirtschaft von „global“ auf „regional“ umgestellt werden. Und genau dabei braucht es den einheimischen Großmarkt, wie er gerade in Düsseldorf abgeschafft worden ist und wie er in Köln zur Disposition steht! Ich schließe: Dezentral, lokal und „natürlich“ („naturnah“) wird die Herstellung von Lebensmitteln in der Zukunft sein oder wir (Verwaltung und Politik und ganz besonders wir, die Kölner Grünen) verschlimmern offenen Auges die Probleme, für deren Lösung wir eigentlich angetreten sind! Oder?
Christiane, was meinst du dazu? Wie begründest du die Zerschlagung des Kölner Großmarkts? Wie begründen die Kölner Grünen diesen Schritt?
Ich, Ottmar Lattorf und die Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. laden dich Christiane Martin, als Mitglied des Kölner Stadtrats und als (lernfähiges) Mitglied der Kölner Grünen im (Rahmen einer Bürgerversammlung) zu einem Gespräch über den ökologischen Sinn und über den volkswirtschaftlichen Nutzen der Zerschlagung des Kölner Großmarkts ein! Was hältst du davon?
Fragt und grüßt herzlich,
Ottmar Lattorf,
1. Vorsitzender des Naturschutz-Vereins Nabis, Bürger informieren Bürger e.V.
Pino Aronica,
Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V.
https://www.koelner-grossmarkt.de/
Fußnoten:
(1) Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 24.04.2024, Seite 8, Punkt 18 [Link zur Quelle](https://www.bverwg.de/240424U8C9.23.0)
(2) Siehe auch von Germanwatch: „Hungerkrisen trotz Gipfelversprechen“ – eine Analyse der Entwicklungen & Trends rund um Welternährung 2024 [Link zur Quelle](https://www.germanwatch.org/de/deutsche-und-eu-agrarpolitik). Germanwatch ist eine unabhängige Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisation, die sich für eine zukunftsfähige globale Entwicklung einsetzt.
(3) Zu Besuch im Plastikmeer von Almeria, hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/almeria-satellitenbild-zeigt-zahllose-gewaechshaeuser-aus-plastik-a-78deced7-780c-4d65-8c34-daa8a50c0963 und hier: https://www.rnd.de/wirtschaft/gewachshauser-in-spanien-zu-besuch-im-plastikmeer-von-almeria-S3TAGXSOBVG4JBPO5MGEOW4FVM.html Das ganze Plastik ist natürlich auch nicht wirklich ökologisch und auch nicht gesund! Mehr dazu hier: https://www.youtube.com/watch?v=OPAJwGDhuEI
(4) Spanish greenhouse construction stopped because of water shortage:
(5) Unwetter in Spanien: Hagel und Sturzfluten sorgen für Zerstörung: https://www.youtube.com/watch?v=kGVOvKSRgys
(6) Gespräch zwischen Bauern und Händlern: Was ist eigentlich der Kölner Großmarkt, wem dient er und wie funktioniert er überhaupt? Und was passiert, wenn er zerstört wird? Hier:
(7) Gedicht vom Bauernsterben: "Der Tod geht um" [Link zur Quelle](https://www.youtube.com/watch?v=KrMiMIv-QtY)
(8) "Wir haben es satt" Demo in Berlin während der „Grünen Woche“: https://www.agrarheute.com/politik/keine-traktoren-gruenen-woche-haben-satt-aendert-plaene-631312)
(9) Siehe Bericht aus der Bild vom 21. Januar 2025: „Sinkende Umsätze, hohe Kosten: Gastro steckt immer noch im Corona-Loch!“ https://www.bild.de/politik/inland/sinkende-umsaetze-hohe-kosten-gastro-steckt-immer-noch-in-corona-loch-6788d837a084aa19a7b3d628
(10) Hier mehr dazu: „Köln droht der Finanzkollaps“ vom 15.11.24 : https://www.t-online.de/region/koeln/id_100530740/koeln-stadthaushalt-in-der-krise-milliarden-defizit-angekuendigt.html
(11) Der Beschluss ist hier zu finden: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2023-0238_DE.html))
Kölner Großmarkt

Internetseite der Händlergemeinschaft des Kölner Großmarkts: https://www.koelner-grossmarkt.de/themen/koelner-grossmarkt/
Eine aktuelle Skizze der Problematik auf dem Kölner Großmarkt aus der Sicht der Händler im Herbst 2022
Ist die Großmarktverlegung eine gute Idee?
Laut Masterplan, (einen als Generalplan gedachter städtebaulicher Entwicklungsplan) des unternehmerfreundlichen Architekten Albert Speer (77), Sohn des Adolf´schen Speers, soll der innerstädtische Grüngürtel erweitert werden, um direkt nebendran ein neues Veedel bauen zu können. Auf einer Fläche von ca.100 Hektar, die an der Luxemburger Straße beginnt und am Gustav-Heinemann-Ufer am Rhein endet, soll ein Sanierungsgebiet ausgerufen werden. Die Kölner Stadtverwaltung hat im Auftrag der Bauwirtschaft und der Politik den Abriss und die Verlegung des Großmarktes nach Köln Marsdorf geplant, obwohl die Bevölkerng ihn da nicht haben will. Das teure und unsinnige Projekt wird medial hochgejubelt und soll bis zum Jahre 2020 realisiert werden. Die Ausführungen des Stadtplanungsamts, haben den Titel „Entwicklungskonzept südliche Innenstadterweiterung“, kurz ESIE.
Die Planung der Stadt Köln ist unrealistisch, weil dort wo vor wenigen Jahren erst Neubauten genehmigt worden sind (direkt am Rheinufer), soll Grüngürtel entstehen und dort wo jetzt freies Feld ist (Gelände der Dombrauerei), dort soll bebaut werden. Hier ein Luftbild von dem Gebiet.
Es stellt sich die Frage, dient der geplante Abriss und die geplante Verlegung des Großmarkts dem Gemeinwohl oder ist es nur der notwendige Vorlauf für die Schaffung eines freien Spielfeldes für die Bau-Konzerne?
Was ist der Großmarkt und wer will den Großmarkt überhaupt verlegen?
Hier drei Karten zu den
- aktuellen Eigentumsverhältnissen in dem Gebiet des Großmarkts und eine
- Skizze des zukünftigen Nutzungs-Konzepts der Stadtverwaltung auf dem möglicherweise frei werdenden Gelände.
Eine völlig unnötiger U-Bahn Linie - die Nord-Süd Bahn - führt vom Hauptbahnhof direkt zum Großmarkt. Doch wer will die U-Bahn überhaupt und wozu dient sie? Hier ein erste Antwort: Genug gemurkst!
Und wieviele Millionen kostet die Verlegung des Großmarktes?
Die Großmarktverlegung in Köln ist Teil eines größeren Bau- und Bahn-Zerstörungsprojektes (übrigens genau wie in Stuttgart, hier wie dort, soll die Bahn verschwinden oder unter die Erde geschafft werden)!
Die Stadt Köln hat nun eine vorbereitende Untersuchung und ein Entwicklungskonzept für das Großmarktgelände, den Güterbahnhof Bonntor, der Raderberger Brache und weitere anliegende Gebiete vorgelegt. In der südlichen Südstadt soll nun ein neues Veedel entstehen.
Hier eine interessante Analyse zu der Bau-Entwicklung in der Südstadt.
Um die Bürger vom Wert dieser Planung zu überzeugen, wird gesagt das hier auf dem Großmarktgelände und den anliegenden Gebieten erst einmal eine Bundesgartenshow veranstaltet werden soll. Doch dient das der Naturerhaltung und den Interessen der Bürger? "Kein Platz für die Natur - das Auslaufmodell Bundesgartenschau". Und hier ein weiteres Beispiel für den Unsinn von Gartenschauen.
Der Großmarkt soll nach Köln-Marsdorf verlegt werden. Hier die Internetseite der Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren:
Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Junkersdorf e.V. und Dorfgemeinschaft Sielsdorf e.V..
Hier noch: Der Arbeitskreis "Großmarkt" der Dorfgemeinschaft Hürth-Sielsdorf informiert.
Auch der Kölner Stadtanzeiger berichtet: Großmarktgegner machen mobil.