10 Jahre nach dem Nord-Süd-Bahn-Tunnel-Desaster beschließt die Stadt Köln den nächsten Tunnel und will bis ins Jahr 2040 Stau-Hochburg bleiben!

Obwohl der vor 17 Jahren begonnene Nord-Süd-Bahn-Tunnel immer noch nicht fertig gebaut ist, obwohl der Autoverkehr in Köln immer dichter, die Staus immer länger, die Gefahr für spielende Kinder immer größer, die Luft immer dreckiger, der Krach immer lauter wird, verschleppt die Stau-geplagte Stadt den notwendigen, zügigen Schienenausbau! Jüngstes Beispiel dafür ist der Beschluss des Stadtrats mit den Stimmen der Grünen, den oberirdischen Schienenausbau ein weiteres Mal zu verschleppen. Und zwar zu Gunsten eines neuen Tunnel, den „Ost-West Tunnel“!

Obwohl der vor 17 Jahren begonnene Nord-Süd-Bahn-Tunnel immer noch nicht fertig gebaut ist, obwohl der Autoverkehr in Köln immer dichter, die Staus immer länger, die Gefahr für spielende Kinder immer größer, die Luft immer dreckiger, der Krach immer lauter wird, verschleppt die Stau-geplagte Stadt den notwendigen, zügigen Schienenausbau! Jüngstes Beispiel dafür ist der Beschluss des Stadtrats mit den Stimmen der Grünen, den oberirdischen Schienenausbau ein weiteres Mal zu verschleppen. Und zwar zu Gunsten eines neuen Tunnel, den „Ost-West Tunnel“!

Und das:

  • ohne das dieser Tunnelbau (Nord-Süd-Bahn) im Hinblick auf das Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren, überprüft worden wäre,
  • ohne das die explodierenden Kosten berücksichtigt worden sind und
  • ohne dass, das alte aus den 60ziger Jahren stammende Bau-Konzept (Tunnel) überdacht worden wäre!
  • ohne wirklich nachzudenken!

So hat der Stadtrat am 18. Dezember 2018 beschlossen, die Planung für einen neuen 3 km langen Tunnel (die „Ost-West-Achse“) von der Deutzer Brücke aus unter dem Neumarkt, unter dem Rudolfplatz, unter der Aachener Straße bis zum Melatenfriedhof zu beginnen! Hier ein Bericht über den Stand der Planung.

Der Baubeginn für dieses neue Tunnelbau-Projekt soll im Jahr 2031 (!!) sein! Die Fertigstellung dieses des Bauvorhabens („Ost-West-Achse“ genannt) ist für das Jahr 2040 angekündigt! Bis dahin bleibt die Verkehrs-Situation in Köln ungefähr so wie sie heute ist, weil man jetzt schon weiß, dass die Tunnelbauten, durch die nur ein paar Kilometer Schienen geführt werden, die Blechlawinen in der Stadt nicht stoppen kann. Inzwischen hat sich eine weitere Bürgerinitiative gebildet, die sich für eine sachliche Verkehrspolitik, für eine Verkehrswende in Köln einsetzt.

Die Geldgeber dieser Tunnelbauten ( Bund und Land) verlangten zwar die Einhaltung eines „Kosten-Nutzen – Faktor“ von über 1, damit ein volkswirtschaftlicher Nutzen des Projekts gewährleistet wird, doch dieser Berechnungs-Faktor (für die Nord-Süd-Bahn) wurde von den lokalen Behörden schöngerechnet und manipuliert, so dass die Geldverwalter (= unsere Politik) sagen können es sei alles in Ordnung. Hier mehr dazu.

Bürgerinitiativen war der Einblick in die nebulösen „Kosten-Nutzen-Faktor“ Rechnungen zunächst verweigert worden! Den von uns gewählten politischen Parteien und der Stadtverwaltung ist die Nützlichkeit, d.h. das Verhältnis zum eingesetzten Steuergeld scheinabr völlig egal, so die Erfahrung der Bürgerinitiativen!

So sind bereits Milliarden von Steuergeldern, die dem Ausbau des öffentlichen Schienen-Nah-Verkehrs dienen sollten, für das Buddeln eines Tunnels verprasst worden, durch den die Nord-Süd-Bahn dann frühestens im Jahr 2027 fahren soll! Und nun soll mit Hilfe eines weiteren teuren Tunnelbau - Projekts (Ost-West-Achse) die Verkehrsprobleme angegangen werden. Würde die Stadt über ein zeitgemäßes Gesamtverkehrskonzept verfügen und würde sie schlicht mit den Geldern haushalten, hätte man mit diesen enormen Summen (Baukosten N-S-Bahn: 1,3 Mrd. Zinsen: 617 Mio. Euro = 2 Tausend Millionen Euro), keinen U-Bahn-Stummel, sondern ein 50 km lange zusätzliche Straßenbahn bauen können. Das würde das Schienenangebot in Köln wirklich verbessert haben!

Das angestrebte Ziel, der Verringerung des Autoverkehrs zu Gunsten der viel ökologischeren Schiene, kann so wie Stadtverwaltung in Köln damit umgeht, nicht gelingen! Blechlawinen, Autoabgase, Baumfällungen, Zerschneidungen des noch grünen Lebensraums, lange Staus und Gefahren aller Art werden offenen Auges hingenommen und durch unbrauchbare Fehlplanungen (Tunnelbau) verschlimmert!

Auch bei der Steuerung des Verkehrs hält die Stadtverwaltung Kölns eisern an die Vorrangstellung des Autos fest. Obwohl sie neuerdings hier und da den Fahrradfahrern ein bisschen mehr Platz gegönnt haben, verschafft die Stadt dem Auto nach wie vor neue Platzvorteile, obwohl die Autos aus den Städten sukzessive herausbefördert werden müssen!

  • Die Stadt plant neue, teure Tunnel, damit die oberirdische Schiene verschwindet,
  • sie duldet das Parken der Autos auf den Bürgersteigen,
  • sie hält an der, von Adolf Hitler erlassenen „Reichsgaragenverordnung“ von 1936 fest, die vorsieht, dass bei jedem Neubau eine Garage mitgebaut werden muss. (Platz für Kinder zu schaffen ist demgegenüber weniger wichtig!)
  • sie baut Groß-Kreuzungen (Schönhauser/ Bonner Straße und Umgehungsstraßen),
  • verbreitert die Fahrbahnen (z.B. auf der Bonner Straße), damit noch mehr Autos, schnell fahren können,
  • sie vermeidet Tempobegrenzungen wo immer es möglich ist,
  • sie schaffen Parkplätze im innerstädtischen Bereichen und zwar da, wo eigentlich Grün-flächen sein sollen (z.B. Bonnerstr. am Bahndamm),
  • sie verbreitern die Parkplätze in den städtischen Parkhäusern, damit auch die fetten SUVs dort Platz finden können
  • bis vor Jahren hat die Stadt funktionstüchtige Straßenbahnen in Köln demontiert (z.B. die Linie Nr. 6 von Longerich nach Marienburg)…

Was sind die Alternativen zum Autoverkehr?

Eins ist schon jetzt klar: Nur mit einem ernsthaften und soliden alternativen Verkehrs-Angebot (Schiene!) kann die unerträgliche Auto–Flut in den Städten reduziert werden. Es bräuchte einen massiven oberirdischen Ausbau des öffentlichen SchienenNahVerkehrs und zwar vor allen Dingen in den Radialen und Tangenten des schon vorhandenen Schienennetztes.

Um den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren bräuchte es außerdem die Reduzierung der Managergehälter der KVB zu Gunsten eines bezahlbaren Tarifs für alle Fahrgäste. Damit würde man mehr Umsatz generieren und man könnte im weiteren mehr Schienen bauen.

Es bräuchte mehr Fußgängerzonen, breitere und durchgehende Radwege und stadtweite Tempolimits für Autos auf 30 km/h; außerdem gehören die Parkhäuser VOR den Toren der Stadt plaziert. Die Zufahrt zur Innenstadt muss für den Autoverkehr teuer und unmöglich werden. Der Flächenbedarf des Autos (Stehzeug) ist in einer von Fußgängern für Fußgänger gebauten Stadt, wie Köln, einfach zu groß.

Elektroautos und das "autonome Fahren" von Pkws würde das Problem nicht mindern, weil der Platzbedarf des Autos einfach zu hoch bleibt. Der Platz- und Boden- und Ressourcen-verbrauch des Autos durch Parkplätze und Fahrbahnen, Produktion, Verschrottung steht in keinem vernünftigen Verhältnis zur Verkehrsleistung des Autos. Mit einem voll ausgebauten Schienennetz könnte man den Autogebrauch komplett einstellen. Es ist grundsätzlich möglich, mit einem sehr viel geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch, als es das Auto braucht, ein effizientes und Ressourcen - schonendes Verkehrssystem aufzubauen: den flächendeckenden und oberirdischen Ausbau der Schiene!

Doch der Kölner Verwaltungs- und Politik - Apparat ignoriert moderne (verkehrs-) wissenschaftliche Erkenntnisse einfach! Um der Autoindustrie (u.a. Ford) Absatzmärkte zu sichern? So kommt es, dass Köln im Vergleich mit anderen Millionenstädten in Europa das Schlusslicht beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bildet und fast täglich einen Verkehrskollaps erleidet. Der Kölner Stadtrat, den die Bürger gewählt haben, hat am 18.12.18 gezeigt, das diese Verkehrs-Misere in der Stadt auch so bleibt!

Treffpunkte der Initiativen gegen Planungirrsinn:
14 tägig, donnerstags, 19.00 Uhr: Initiative gegen Planungirrsinn/ Verein Nabis e.V. in der Tanzschule Stalnig-Nierhaus, Bonner Straße 234. Nächstes Treffen: 16. Mai

Treffpunkt der Initiative für eine Verkehrswende in Köln, ein Mal im Monat, montags, Alte Feuerwache, 19.00 Uhr, nächste Mal 13. Mai,

Schüler-Demo für den Erhalt der Lebens-Grundlagen, genannt „Fridays for Futur“, freitags ab 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr auf dem Alter Markt in Köln:
Hier das Flugblatt:

NaBiS e.V. www.nabis.de Tel. 0221/ 34 11 82

von Ottmar Lattorf

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