Jüngstes Beispiel dafür ist der Beschluss des Stadtrats mit viel Geld einen neuen Ost-West Tunnel zu bauen, - ohne das der alte Nord-Süd-Bahn-Bau fertiggestellt ist! 15 Jahre nach Baubeginn der Nord-Süd-Bahn (die eigentlich eine Fehlplanung ist!) und 10 Jahre nach Einsturz des historischen Archivs (am 3.3. 2009 durch den Tunnelbau) wird die ersehnte Ver-ringerung des Autoverkehrs durch die 4 km lange Strecke, frühestens im Jahr 2027 erfolgen! Frühestens! Vielleicht auch noch später! So die Prognosen der Stadt! Und dann sind es nur 4 km, die sie bis 2027 fertig haben wollen. Neuausbau und Verbreiterung von Autostraßen werden hingegen immer sehr flott und großzügig gebaut.

Der Stadtrat hat am 18. Dez, 2018 mit Hilfe der Stimmen der Grünen beschlossen, den ober-irdischen Straßenbahnausbau weiter zu ver-schleppen zu Gunsten eines teuren und in-effizienten „Ost-West Tunnels“ und ohne das die untertunnelte Nord-Süd-Achse fertiggestellt ist! Und das - ohne das dieser Tunnelbau (Nord-Süd-Bahn) auf Wirksamkeit für das Ziel, den Autoverkehr zu reduzieren, überprüft worden wäre,

- ohne das die explodierenden Kosten berücksichtigt worden sind und

- ohne dass, das alte aus den 60ziger Jahren stammende Bau-Konzept (Tunnel) überdacht worden wäre!

So hat der Stadtrat mit den Stimmen der Grünen am 18. Dezember 2018 beschlossen, die Planung für einen neuen 3 km langen Tunnel (die „Ost-West-Achse“) von der Deutzer Brücke unter den Neumarkt, unter dem Rudolfplatz, unter der Aachener Straße bis zum Melatenfriedhof) zu beginnen!

Baubeginn für dieses neue Projekt soll im Jahr 2031 sein. Die Fertigstellung dieses des neuen (Tunnel)-Bauvorhabens („Ost-West-Achse“ ge-nannt) soll vermutlich im Jahr 2040 sein! Bis dahin bleibt die Verkehrs-Situation in Köln ungefähr so wie sie heute ist, weil man jetzt schon weiß, dass die Tunnelbauten die Blechlawinen in der Stadt nicht stoppen werden.

Obwohl die Geldgeber dieser Tunnelbauten (der Bund und das Land, eigentlich der Steuerzahler) über den sog. Kosten-Nutzen - Faktor einen volkswirtschaftlichen und verkehrlichen Nutzen einfordern, wurde dieser Berechnungs-Faktor (für die Nord-Süd-Bahn) von den lokalen Behörden so weit schöngerechnet und mani-puliert, dass die Geldverwalter (= unsere Politiker) damit zufrieden sein konnten.

Bürgerinitiativen ist der Einblick in die nebulösen Kosten-Nutzen-Faktor-Rechnungen zunächst verweigert worden! Den von uns gewählten politischen Parteien und der Stadt-verwaltung ist die Nützlichkeit solch teurer Bauprojekte (Tunnel) völlig egal, so die Er-fahrung der Bürgerinitiativen!

So sind bereits Milliarden an Steuergeldern, die den Ausbau des öffentlichen Schienenverkehrs dienen sollten, für das Buddeln eines Tunnels verprasst worden, durch den die Nord-Süd-Bahn dann im Jahr 2027 fahren soll! Würde die Stadt über ein zeitgemäßes Gesamtverkehrskonzept verfügen, hätte man mit diesen enormen Summen (Baukosten N-S-Bahn: 1,3 Mrd. Zinsen: 617 Mio. Euro = 2 Tausend Millionen Euro), keinen U-Bahntunnel, sondern ein 50 km lange ober-irdische Straßenbahn bauen können. Das hätte das Schienenangebot in Köln verbessert!

Das angestrebte Ziel, der Verringerung des Autoverkehrs zu Gunsten der viel öko-logischeren Schiene, kann so wie Stadtver-waltung und Politik in Köln herumhampeln, nicht gelingen! Blechlawinen, Autoabgase, Baumfällungen, Zerschneidungen des städt-ischen Lebensraums, lange Staus und Gefahren aller Art werden offenen Auges hingenommen und durch Fehlplanungen (Tunnelbau!) verschlimmert.

Auch bei der Steuerung des Verkehrs hält die Stadt eisern an die Vorrangstellung des Autos fest. Obwohl sie neuerdings hier und da den Fahrradfahrern ein bisschen mehr Platz gegönnt haben, verschafft die Stadt dem Auto immer wieder neue Platzvorteile,

- sie plant teure Tunnel, damit die oberirdische Schiene verschwindet,

- sie duldet das Parken der Autos auf den Bürgersteigen,

- sie hält an der, von Adolf Hitler erlassenen „Reichsgaragenverordnung“ von 1936 fest, die vorsieht, dass bei jedem Neubau eine Garage mitgebaut werden muss. (Platz für Kinder zu schaffen ist demgegenüber weniger wichtig!)

- sie baut Groß-Kreuzungen (Schönhauser/ Bonner Straße und Umgehungsstraßen,

- verbreitert die Fahrbahnen (z.B. auf der Bonner Straße), damit noch mehr Autos, schnell fahren können,

- sie vermeidet Tempobegrenzungen wo immer es möglich ist,

- sie schaffen Parkplätze im innerstädtischen Bereichen und zwar da, wo eigentlich Grün-flächen sein sollen (z.B. Bonnerstr. am Bahndamm)

- sie verbreitern die Parkplätze in den städt-ischen Parkhäusern, damit auch die fetten SUVs dort Platz finden können,

- bis vor Kurzem hat die Stadt funktionstüchtige Niederflur-Schienen in Köln demontiert (z.B. die Linie Nr. 6 von Longerich nach Marienburg) ...

Was sind die Alternativen zum Autoverkehr?

Nur mit einem ernsthaften und soliden, alternativen Verkehrs-Angebot (Schiene!) kann die unerträgliche Auto–Flut in den Städten reduziert werden. Es bräuchte einen massiven oberirdischen Ausbau des öffentlichen SchienenNahVerkehrs und zwar vor allen Dingen in den Radialen und Tangenten des schon vorhandenen Schienennetztes. Um den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren bräuchte es die Reduzierung der Manager-gehälter der KVB zu Gunsten eines bezahlbaren Tarifs. Damit könnten man mehr Schienen bauen. Es bräuchte viel mehr Fußgängerzonen, breitere und durchgehende Radwege und stadtweit Tempolimits für Autos auf 30 km/h. Außerdem gehören die Parkhäuser VOR den Toren der Stadt platziert. Die Zufahrt für die Innenstadt muss für den Autoverkehr teuer und unmöglich werden! Das Zeitalter des Autos ist eigentlich vorbei!

So kommt es, das Köln im Vergleich mit anderen Millionenstädten in Europa das Schlusslicht beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bildet und fast täglich einen Verkehrskollaps erleidet. Der Kölner Stadtrat, den die Bürger gewählt haben, hat am 18.12.18 gezeigt, das diese Verkehrs-Misere gegen die Interessen der Bürger so bleiben soll!

verantwortlich: NaBiS e.V. bei Ottmar Lattorf...Mannsfelder Str. 17 50968 Köln, nabis@web.de Telefon: 34 11 82