Antrag von SPD, Linke und FDP zur Verlängerung des Großmarktes scheitert knapp

Am vergangenen Donnerstag, den 15. Juni fand kurz vor Beginn der Stadtrats-Sitzung eine Spontan-Demo für der Erhalt des bedrohten Kölner Großmarkts statt. SPD, Linke und FDP wollten am gleichen Nachmittag eine Verlängerung des Großmarkt-Betriebs bis 2028 beantragen. Ca. 60 Markt-Händler, Musiker, Künstler und Nachbarn versammelten sich auf dem Alter Markt skandierten "Wir sind Großmarkt!", lauschten den Wortbeiträgen verschiedener Politiker.

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Wie bei Corona... so auch bei der Ernährungssicherheit! Der Verwaltungs und Polit-Apperat arbeitet nur für die Groß-Konzerne... bei Corona ist es die Pharma - Industrie, bei der Verlegung des Großmarkts sind es die Bau-Konzerne, der man beispringen will.... bei Corona geht es um unsere Gesundheit, beim Großmarkt geht es um unsere Ernährungssicherheit....

Am vergangenen Donnerstag, den 15. Juni fand kurz vor Beginn der Stadtrats-Sitzung eine Spontan-Demo für der Erhalt des bedrohten Kölner Großmarkts statt. SPD, Linke und FDP wollten am gleichen Nachmittag eine Verlängerung des Großmarkt-Betriebs bis 2028 beantragen. Ca. 60 Markt-Händler, Musiker, Künstler und Nachbarn versammelten sich auf dem Alter Markt skandierten "Wir sind Großmarkt!", lauschten den Wortbeiträgen verschiedener Politiker, teilten ihre Erfahrungen mit der Kölner Stadtverwaltung und skizzierten die Probleme, die im Falle einer Zerstörung des Handelsplatz für Lebensmittel mit sich bringen würde. Schließlich versorgt der Großmarkt die Kölner Wochenmärkte, den Lebensmitteleinzelhandel, alle Obst und Gemüseläden, die Gastronomie, die Kantinen, Mensen und Großküchen.

Für die Kürze der Mobilisierung (1 1/2 Tage) war die Demo ein ordentlicher Erfolg, der den Politikern zeigen sollte, dass sich die Händler nicht einfach so alternativlos vom Großmarkt - Gelände vertreiben lassen wollen. Es ist auch eine völlig verantwortungslose Haltung, die Händlergemeinschaft bei laufenden Betrieb vom Großmarktgelände nach St. Nirgendwo zu "verlegen" - ohne eine realistische Alternative zu bieten. Denn die seit Jahren angepriesene "Verlegung" des Großmarkts nach Köln Marsdorf ist von der Stadtverwaltung verpennt worden und ist nun auch vom Tisch! Das Gelände zu klein, es wird anderweitig benutzt und die Stadt hat nichts vorbereitet!

Daher das Engagement der SPD, Linke und der FDP sich für eine Verlängerung des Standorts in Raderberg einzusetzen. Doch der Antrag dieser Minderheitenfraktion (SPD, Linke, FDP) wurde noch am gleichen Nachmittag knapp zurückgewiesen. CDU und die Grünen haben die Mehrheit im Stadtrat und sind gegen eine Verlängerung des Betriebs des Großmarkts auf dem Gelände in Raderberg.

Siehe Artikel aus dem KstA: "Zukunft des Großmarkts weiter ungewiss" vom 16.Juni:
https://www.ksta.de/koeln/koeln-demonstrierende-kaempfen-fuer-erhalt-des-koelner-grossmarkts-591982
https://nextcloud.nabis.de/index.php/s/cposMsKDt6gagG6
Und der Kommentar des Stadtanzeiger zum gleichen Thema:
https://nextcloud.nabis.de/index.php/s/PrJKGJspDnrZBtM

Deutlich wurde auch, dass die Politiker nicht wissen, welche mittelfristige Folgen die rücksichtslose Zerschlagung des Kölner Großmarkts für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung in der Zukunft haben könnte. In einer Zeit mit immer häufiger vorkommenden Extremwetterlagen, in einer Zeit mit immer länger anhaltenden Dürreperioden und immer größer werdenden Wassermängeln, ganz besonders im Süden Europa, wie z.B. in Südspanien oder Italien. Dort werden bisher die größten Menge an Lebensmittel ( besonders Obst und Gemüse) für die hiesigen Lebensmitteldiscounter und Supermärkte produziert!

Was ist, wenn diese Produktionen ausfallen? Dann wären wir wieder ganz auf die Angebote der einheimischen Landwirtschaft angewiesen! Und wo verkaufen diese ihre Produkte? Auf dem Großmarkt! Würde der Großmarkt also einfach als Absatzmarkt für die einheimischen Landwirtschaft verschwinden, gäbe es zukünftig große Risiken im Hinblick auf die Produktion von genügend Lebensmitteln für die einheimische Bevölkerung! Stadtverwaltung und Politik haben die Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass die Ernährungssicherheit der Bevölkerung nicht für Bau-Spekulations-Projekte (Großmarkt-Gelände soll "Parkstadt -Süd" werden) geopfert werden.

Die politischen Parteien im Stadtrat sind von der Mehrheit der Bürger gewählt worden und nicht von den Bau-Konzernen! Sie haben also die Pflicht die Interessen der Bürger zuerst zu vertreten. Und das betrifft ganz besonders die Daseinsvorsorge! 

Ottmar Lattorf
Verein Nabis e.V.

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