Nord-Süd-U-Bahn: Anlässlich des siebten Jahrestags des Zusammenbruchs des Historischen Archivs

Baugrube Stadtarchiv

or Baubeginn im Jahr 2001 hatte das Amt für Brücken-und Stadtbahnbau 140 der 145 städtischen Ingenieure entlassen. Daher kam die KVB in die Lage sowohl Bauherr als auch Kontrollinstanz zu sein! Dann rutschte vor genau sieben Jahren das Historische Archiv am Waidmarkt in einen riesigen 40 Meter tiefen Krater und riss zwei Menschen mit in den Tod. Die Ingenieure hatten vergessen, das Historische Archiv als ein bedeutsames Gebäude an der Trasse zu bemerken und wollten zu Füßen des tonnenschweren Gebäudes eine unterirdische Gleiswechselanlage in einer offenen Baugrube an der tiefsten Stelle der Strecke bauen. Das ehemalige Polizeigebäude am Waidmarkt – das inzwischen abgerissen ist - hatte fälschlicherweise einen höheren Wichtigkeitsstatus als das Historische Archiv der Stadt. Es war das wichtigste kommunale Archiv Europas nördlich der Alpen. Kostenpunkt des Zusammenbruchs: weitere 1,2 Milliarden Euro.

Jetzt soll die 3. oberirdische Ausbaustufe nach dem gleichen antiquierten Konzept (Hochflurbahn 75 cm hohen Bahnsteigen) von der Marktstraße aus bis zum Bonner Verteiler verlängert werden. Dazu wird an der Ecke Schönhauser Straße/ Bonner Straße eine riesige Kreuzung mit mehr Spuren als auf einem Autobahnkreuz errichtet. Die gesamte Bonner Straße wird mittig durch das eigene Gleisbett der U-Bahn getrennt. Es müssen weitere 300 Bäume entlang der Trasse weichen, ebenso 230 Parkplätze. Radfahrwege kommen auf die Straße. Es wird weniger Haltestellen geben. Ein denkmalgeschütztes Haus und zwei weitere Häuser werden abgerissen. Die Bonner Straße wird zwischen Schönhauser Straße und Gürtel auf zwei Spuren reduziert. Eine Parkpalette wird am Verteiler und nicht vor dem Autobahn Staugebiet auf der A555, z.B. in Godorf, gebaut u.s.w. Das ganze soll dann noch ca. 85 Mio Euro kosten, zweckgebunden durch Fördergelder zur, Reduzierung des Auto-Verkehrs in der Stadt und zur Förderung des öffentlichen Personen – Nahverkehrs auf der Schiene.

Vor kurzem verkündete die Stadt, dass die juristischen Untersuchungen und die Fertigstellung der 1. Baustufe der Nord-Süd-Bahn im Jahr 2024 gelingen würde. Dann hätte die Stadt mit einem völlig veralteten Konzept für den Bau von sechs Kilometern Schiene etwa 23 Jahre gebraucht und dazu 2, 5 Milliarden Euro (1,2 Milliarden Baukosten und 1,2 Milliaraen Kosten Hist. Archiv) ausgegeben.

Sieht so der angekündigte Ausbau des Schienennetzes aus? Oberirdisch hätte es für 1,2 Mio. 60 km Schienen gegeben und nicht nur vier! Es fragt sich, wer in Politik und Verwaltung will ein solches antiquiertes Projekt überhaupt noch bauen? Letzten Montag hat die Stadt Köln unter Vortäuschung falscher Tatsachen die 3. Ausbaustufe ohne Genehmigung der Bezirksregierung begonnen und schon einmal sieben Bäume gefällt. Das Projekt gehört sofort gestoppt! Daher treten die Bürgerinitiativen und Bürgervereine im Süden der Stadt Köln für ein Moratorium der 3. Ausbaustufe ein. Es wurde genug zerstört! Genug gemurkst! Genug geplant und genug ausgegeben!

Veranstaltung am 3.3. 2016 von der Initiative Köln kann auch anders.

Comments (0)
No comments found!