Hilfe! Vor meinem Küchenfenster wird demnächst gesägt! Trotz Klimanotstand!

In dem schmalen Hinterhofgarten zwischen Mannsfelder Straße und Am Husholz in Köln Raderberg, den man sieht wenn man bei mir aus dem Küchen-Fenster schaut, sollen bald alle Bäume gefällt und das Gelände mit einem Betonklotz versehen und asphaltiert werden!

In dem schmalen Hinterhofgarten zwischen Mannsfelder Straße und Am Husholz in Köln Raderberg, den man sieht wenn man bei mir aus dem Küchen-Fenster schaut, sollen bald alle Bäume gefällt und das Gelände mit einem Betonklotz versehen und asphaltiert werden!

Die beschauliche Ruhe, die Schönheit und die Ökosystemleistungen die das Gelände jetzt hat, wären dann dahin!

So sieht es jetzt aus, die seitliche Sicht auf das Gelände am Boden gehend. Und hier von oben sehend.

und hier von meinem Küchenfenster aus:

und hier:

und hier

Und genau in diese Idylle will der Bau-Investor Rheinhaus GmbH aus Bonn ein fünf-stöckiges Haus hinbauen.

Hier der Bauplan. Hier die Bauskizze:

Es ist, wie man sieht, nicht wirklich Platz für das geplante fünfstöckige (!) Wohnhaus entlang dem vierstöckigen blauen Gebäude im Hintergrund!

Hier die Beschreibung des Bauvorhabens

Der gemeinsame Plan der Am Husholz ansässigen Immobilien-Konzerns Rheinhaus GmbH und der Stadt Köln besteht darin, die Mieter und Anwohner mit Hilfe des sog. "beschleunigten Bauverfahrens" zu überrumpeln. Denn die Spezialität dieses Baugenehmigungs-Verfahrens besteht darin, dass der Bürger VOR der Genehmigungserteilung nichts von dem Plan erfahren darf!

Zusätzlich dürfen die grundstücksbesitzenden Anlieger - falls sie von dem Plan erfahren - keine Einwendungen machen, wie normalerweise üblich, sondern sie müssen SOFORT dagegen klagen und zwar in Fristen, die nicht bekannt gegeben werden!

Wir sind nur durch Zufall auf das mögliche Bauvorhaben aufmerksam geworden.

Hier nachzulesen

Der Bürger soll auf gar keinen Fall die Bauplanung und die Baumfällung stören! Das ist das Herzstück des sog. "beschleunigten Bauvorhabens"!

In diesem Fall konnte ich eine (Grundstücksbesitzende) Anliegerin rechtzeitig informieren, so dass sie im letzten Jahr in der richtigen Frist gegen den Bauplan klagen konnte. Doch nun hat die Stadt, vor drei Wochen, die Baugenehmigung und die Fällgenehmigung für das Abschlachten der Bäume erteilt, obwohl die Klage gegen das Bauverfahren noch nicht entschieden ist!

Die Klage hat nämlich keine „aufschiebende Wirkung“, weil es sich, wie gesagt, um ein sogenanntes "beschleunigtes Bauverfahren" handelt. Es können also an jedem Tag die Baumfälltrupps hier erscheinen und losschlagen. Selbst wenn die Nachbarin die Klage gegen die Erteilung der Baugenehmigung gewönne, wären zumindest die Baumfällungen rechtmäßig, da die Untere Naturschutzbehörde ja die Genehmigung bereits erteilt hat!!

Es ist übrigens die gleiche verschlafene "Unter Naturschutzbehörde", in deren Verantwortung es lag, dass ich vor drei Jahren wegen versuchtem Baumschutz (!) vor Gericht stand und verurteilt worden bin! Übrigens wegen der Verteidigung von zwei großen Pappeln auf dem gleichen Gelände von dem hier die Rede ist. Das Bild zeigt die Pappeln vor der Fällung:

Es ist auch die gleiche Firma, die Rheinhaus GmbH, die mich damals verklagt hat und die jetzt genau dort an der Stelle, an der ich die beiden Pappeln verteidigt hatte, nun Autogaragen bauen will! Hier könnt ihr die Geschichte nachlesen, wie ich wegen versuchten Baumschutz (!) zu 2000,- Euro Strafe verdonnert worden bin.

Das Ziel eines solchen Bau-Verfahrens ist es, die innerstädtisch schon bebauten Flächen in den Stadtteilen weiter zu "verdichten", damit man nicht am Stadtrand bauen muss!

Und das findet alles jetzt statt!

Trotz der weltweit immer dramatischer werdenden Auswirkungen der Klimaerwärmung und trotz dem, dass in Köln im Juli dieses Jahres der Kölner Stadtrat den "Klimanotstand" ausgerufen hat.

Frau Oberbürgermeisterin Reker begründetete dieses Ansinnen wie folgt: "Die Eindämmung des vom Menschen verursachten Beitrags zum Klimawandel soll in der städtischen Politik eine hohe Priorität besitzen und künftig bei allen Entscheidungen grundsätzlich zu beachten sein."

Das war im Juli 2019. Trotzdem wird keinerlei Rücksicht auf den Baumbestand genommen! Die Stadt hat zwar ihre Klimaziele schon längst verfehlt und hat auch keine Klimakonzepte! Es wird einfach stadtweit abgeholzt und verstümmelt wie bisher! Das Bild zeigt den aktuellen Fall an der katholischen Grundschule in der Lohrbergstraße, Köln-Klettenberg.

Es gilt völlig uneingeschränkt: Baurecht geht vor Baumrecht! Die Kölner Stadt-Verwaltung exekutiert genau das. Die Sorgen der Bevölkerung wegen der Auswirkunen des Klimawandels auf das Leben in einer Großstadt, werden einfach beiseite geschoben! Das kann nicht immer so weiter gehen!

So rufe ich euch dazu auf, helft mit persönlicher Anwesenheit im Kampf gegen die Motorsägen in unserem Hinterhof! Näheres dazu werden wir euch noch mitteilen. Denn noch wissen wir nicht, wann die Motorsägen anrücken

Und beteiligt euch an den Demonstrationen bei

"Freitags für die Zukunft" (jeden Freitag 9.00 Uhr am Alter Markt) und "Eltern für die Zukunft" auch jeden Freitag am Alter Markt, Abends ab 18.00 Uhr,

von Ottmar Lattorf

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