Nord-Süd-U-Bahn: Verkehrsdezernentin Blome schwänzt Bürgerversammlung zu Bäumen an der Bonner Straße!

Die Stadtverwaltung weigerte sich zur alternativen Planung der Bürger öffentlich Stellung zu beziehen!

Die Stadtverwaltung weigerte sich zur alternativen Planung der Bürger öffentlich Stellung zu beziehen!

Im Januar 2017 setzte die neue Chefin des neu eingerichteten Verkehrsdezernats Andrea Blome überraschend die angekündigte Fällung aller Bäume an der Bonner Straße aus. Sie war quasi über Nacht von ihrem Posten als Leiterin des Düsseldorfer Amtes für Verkehrsmanagement zur Leiterin des Kölner Dezernats für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur ernannt geworden. Die überraschende Unter-Schutz-Stellung der Bäume war die erste Amtshandlung der neuen Kölner Verkehrsdezernentin Blome in Köln.(1) Die Anwohner der Bonner Straße waren ihr sehr dankbar.

Die Fällung aller Bäume für den Bau der Bahn (dritte Ausbaustufe) ist nach Meinung von Fachleuten und Bürgerinitiativen eigentlich nicht nötig. Die Bürgerinitiativen stellten in den letzten Monaten eine neue verbesserte Bau-Planung für die Bonner Straße her, bei der die meisten der 300 Bäume erhalten bleiben können. Bei dieser Planung waren die Fachleute bei den gleichen Breiten und Größen der Fahrbahnen und Schienen geblieben, die die Stadt bei ihrer Planung auch benutzt und genehmigt bekommen hat.

Die detaillierte Ausarbeitung dieser neue Planung führte nach vielen Versuchen der Kontaktaufnahme (Bürgerbeteiligung!!) endlich zu Gesprächen mit den städtischen Planern im neuen Verkehrsdezernat. Das Ziel der Gespräche zwischen Bürgerinitiativen und Stadt war, die vorgeschlagene alternative Planung auf Brauchbarkeit hin zu untersuchen. Doch die Gespräche sind nicht abgeschlossen und zum Ende der Vegetationsphase (Ende September) befürchten die Anwohner der Bonner Straße, dass die Bäume entlang der geplanten Trasse der Nord-Süd Stadtbahn (3. Baustufe), ohne Rücksicht auf die derzeit laufenden Prüfungen, vorzeitig gefällt werden könnten. Denn: Um die Gespräche mit der Stadt nicht zu gefährden, hatte die Bürgerinitiative die von ihr geführt Klage beim Oberverwaltungsgericht Münster gegen das Bau-Projekt ruhend gestellt.

Um diese neue Baum-schonende Planung einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen und diese Planung mit Vertretern der Stadt offen zu diskutieren, wurde zu einer Bürgerversammlung für den 27. September in Köln-Marienburg aufgerufen. Hier der Aufruf.

Ca. 250 Anwohner waren der Einladung zur Bürgerversammlung in die Garnisonskirche an der Bonner Straße gefolgt (und haben sich die von der Bürgerinitiative vorgeschlagenen neuen Baum-schonenden Planung für den dritten Abschnitt der Nord-Süd-Bahn erklären lassen).

Obwohl Verkehrsdezernentin Andrea Blome höflichst eingeladen war, den Bürgern ihre Meinung zu der neuen Planung zu erklären, ließ die Stadt lediglich über die Kölner Rundschau verlauten, dass die Bäume nun doch im Oktober schon abgeholzt werden. Sie selber schwänzte die Bürgerversammlung und hielt es auch nicht für nötig einen Stellvertreter zu schicken. Hier der Bericht aus der WDR Lokalzeit vom 27.September 2017

Und dass, obwohl Frau Ober-Bürgermeisterin Henriette Reker monatelang für eine "lebendige Demokratie durch gute Beteiligungskultur" geworben hatte. Trotzdem mochte sich die Vertreter der Stadtverwaltung den Fragen der Bürger in Sachen 3. Baustufe nun doch nicht stellen! Auch war von den etablierten politischen Parteien in der Zeit grassierender Parteien-Verdrossenheit bis auf eine Ausnahme, den "freien Wählern", kein Mensch zu sehen!

Die Bürger beschlossen, dass die drohenden Baumfällungen, die zur Verschlechterung der Lebens - und Luftverhältnisse an der Bonner Straße führen wird und für die es keinen tatsächlichen Ersatz gibt, auf keinen Fall zu dulden!

Am Ende der Versammlung in der Garnisonskirche wurden verschiedene Vorschläge besprochen, wie die Bürger mit ihren Anliegen bei Verwaltung und Politik doch noch Gehör finden könne. Es wird als ungeheuerlich empfunden, dass Politik und Verwaltung die Sorgen und Anliegen der Bevölkerung nicht ernst nehmen.

Das Engagement der Bürger zur Erhaltung der 300 Bäume an der Bonner Straße in Zeiten des Klimawandels und massiv verdreckter Luft wird daher nicht beendet!

Die Bürgerschaft wird sich ein weiteres Mal versammeln, um weitere Maßnahmen zum Erhalt der Bäume zu organisieren.

Inzwischen ist per Eilantrag die Klage gegen den Bau und Baumfällung wieder aufgenommen worden.

Hier die Presseinformation des Initiativkreis Bayenthal-Marienburg zu den angedrohten Baumfällungen.

Hier der Bericht über die Bürgerversammlung von den Initiativen Colonia Elf und dem Verein Nabis e.V.

Anmerkung(1)

P.S. Nachfolgend der Bericht von Prof. Heiner Monheim über die Bürgerversammlung

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