Europäisches Parlament nimmt eine Entschließung zum Erhalt der Großmärkte in Europa an!
"Strategische Bedeutung der Großmärkte für die Ernährungssicherheit der Bevölkerung ausdrücklich anerkannt"
Das Europäische Parlament hat eine Entschließung mit dem Titel "Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und der langfristigen Widerstandsfähigkeit der EU-Landwirtschaft" angenommen. Die am 14. Juni angenommene Entschließung enthält vier zentrale Ziele für die Zukunft der europäischen Landwirtschaft. Dazu gehören das Erreichen der Selbstversorgung mit Lebensmitteln in der EU,
Investitionen in landwirtschaftliche Innovation und Digitalisierung, der Schutz des landwirtschaftlichen Unternehmertums bei der Umsetzung des Green Deal und die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung.
"Wir freuen uns, dass diese Entschließung die strategische Bedeutung der Großmärkte im Lebensmittelsektor ausdrücklich anerkennt. Das Europäische Parlament erkennt Großmärkte als Lebensmittelunternehmen an, die in der Logistik und im Großhandelsvertrieb sowie in der Großproduktion und -verarbeitung tätig sind. Sie wurden als wichtige Einrichtungen identifiziert, deren Widerstandsfähigkeit gestärkt werden muss, da sie wesentliche Dienstleistungen erbringen", so die WUWM in einem Statement.
Großmärkte seien Einrichtungen von öffentlichem Interesse, die weite, regionale und überregionale Gebiete mit frischen und verderblichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie mit Fischereierzeugnissen versorgen. "Sie gewährleisten die Qualität dieser Erzeugnisse und die Einhaltung der Hygienevorschriften. Darüber hinaus haben die Großmärkte bereits bewiesen, dass sie widerstandsfähig sind und eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Kontinuität der Lebensmittelversorgung und -verteilung während der COVID-19-Pandemie spielen."
In Artikel 46 der Entschließung wird die Europäische Union aufgefordert, die strategische Bedeutung dieser logistischen Zentren weiter anzuerkennen. Großhandelsmärkte seien in die landwirtschaftliche Primärproduktion integriert und ergänzen diese. Ohne sie wären Landwirte, Logistik- und Vertriebsunternehmen nicht in der Lage, eine konsistente Versorgung zu gewährleisten, die den Bedürfnissen der Verbraucher entspricht.
Darüber hinaus unterstreiche Artikel 47 die Bedeutung von Investitionen in eine nachhaltige Transport- und Lagerinfrastruktur für frische landwirtschaftliche Erzeugnisse. "Dies wird dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung und die Umweltauswirkungen des Sektors zu verringern. Um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, muss der lokalen und der Null-Kilometer-Produktion Vorrang eingeräumt werden."
Diese Entschließung stelle einen bedeutenden Schritt nach vorn dar, indem sie Großmärkte als Einrichtungen von öffentlichem Interesse anerkennt und bestätigt, die eine wesentliche Dienstleistung für die Lieferung und den Vertrieb von frischen und sehr frischen Agrar- und Fischereierzeugnissen an die Endverbraucher erbringen.
Die World Union of Wholesale Markets (WUWM) ist erfreut, dass das Europäische Parlament die Werte der WUWM durch diesen angenommenen Text anerkennt. "Als weltweit größtes Netzwerk von Großmärkten arbeiten wir aktiv an der Reduzierung von Lebensmittelabfällen durch unsere Partnerschaft mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Wir setzen uns weiterhin dafür ein, unsere Mitglieder zu ermutigen, in moderne Infrastrukturen zu investieren, um eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen und einen langfristigen Wohlstand zu gewährleisten. Wir sind den europäischen Entscheidungsträgern für ihr Engagement für eine widerstandsfähige und nachhaltige Landwirtschaft dankbar."
Weitere Informationen:
Fabio Massimo Pallottini
Direktor der WUWM Europe Gruppe
f.pallottini@wuwm.org
Erscheinungsdatum: Fr 30 Jun 2023
Der Original-Artikel von "Fresh Plaza" ist hier zu finden: https://www.freshplaza.de/article/9542069/strategische-bedeutung-der-grossmarkte-im-lebensmittelsektor-ausdrucklich-anerkannt/?utm_medium=email
Kölner Großmarkt
Internetseite der Händlergemeinschaft des Kölner Großmarkts: https://www.koelner-grossmarkt.de/themen/koelner-grossmarkt/
Eine aktuelle Skizze der Problematik auf dem Kölner Großmarkt aus der Sicht der Händler im Herbst 2022
Ist die Großmarktverlegung eine gute Idee?
Laut Masterplan, (einen als Generalplan gedachter städtebaulicher Entwicklungsplan) des unternehmerfreundlichen Architekten Albert Speer (77), Sohn des Adolf´schen Speers, soll der innerstädtische Grüngürtel erweitert werden, um direkt nebendran ein neues Veedel bauen zu können. Auf einer Fläche von ca.100 Hektar, die an der Luxemburger Straße beginnt und am Gustav-Heinemann-Ufer am Rhein endet, soll ein Sanierungsgebiet ausgerufen werden. Die Kölner Stadtverwaltung hat im Auftrag der Bauwirtschaft und der Politik den Abriss und die Verlegung des Großmarktes nach Köln Marsdorf geplant, obwohl die Bevölkerng ihn da nicht haben will. Das teure und unsinnige Projekt wird medial hochgejubelt und soll bis zum Jahre 2020 realisiert werden. Die Ausführungen des Stadtplanungsamts, haben den Titel „Entwicklungskonzept südliche Innenstadterweiterung“, kurz ESIE.
Die Planung der Stadt Köln ist unrealistisch, weil dort wo vor wenigen Jahren erst Neubauten genehmigt worden sind (direkt am Rheinufer), soll Grüngürtel entstehen und dort wo jetzt freies Feld ist (Gelände der Dombrauerei), dort soll bebaut werden. Hier ein Luftbild von dem Gebiet.
Es stellt sich die Frage, dient der geplante Abriss und die geplante Verlegung des Großmarkts dem Gemeinwohl oder ist es nur der notwendige Vorlauf für die Schaffung eines freien Spielfeldes für die Bau-Konzerne?
Was ist der Großmarkt und wer will den Großmarkt überhaupt verlegen?
Hier drei Karten zu den
- aktuellen Eigentumsverhältnissen in dem Gebiet des Großmarkts und eine
- Skizze des zukünftigen Nutzungs-Konzepts der Stadtverwaltung auf dem möglicherweise frei werdenden Gelände.
Eine völlig unnötiger U-Bahn Linie - die Nord-Süd Bahn - führt vom Hauptbahnhof direkt zum Großmarkt. Doch wer will die U-Bahn überhaupt und wozu dient sie? Hier ein erste Antwort: Genug gemurkst!
Und wieviele Millionen kostet die Verlegung des Großmarktes?
Die Großmarktverlegung in Köln ist Teil eines größeren Bau- und Bahn-Zerstörungsprojektes (übrigens genau wie in Stuttgart, hier wie dort, soll die Bahn verschwinden oder unter die Erde geschafft werden)!
Die Stadt Köln hat nun eine vorbereitende Untersuchung und ein Entwicklungskonzept für das Großmarktgelände, den Güterbahnhof Bonntor, der Raderberger Brache und weitere anliegende Gebiete vorgelegt. In der südlichen Südstadt soll nun ein neues Veedel entstehen.
Hier eine interessante Analyse zu der Bau-Entwicklung in der Südstadt.
Um die Bürger vom Wert dieser Planung zu überzeugen, wird gesagt das hier auf dem Großmarktgelände und den anliegenden Gebieten erst einmal eine Bundesgartenshow veranstaltet werden soll. Doch dient das der Naturerhaltung und den Interessen der Bürger? "Kein Platz für die Natur - das Auslaufmodell Bundesgartenschau". Und hier ein weiteres Beispiel für den Unsinn von Gartenschauen.
Der Großmarkt soll nach Köln-Marsdorf verlegt werden. Hier die Internetseite der Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren:
Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Junkersdorf e.V. und Dorfgemeinschaft Sielsdorf e.V..
Hier noch: Der Arbeitskreis "Großmarkt" der Dorfgemeinschaft Hürth-Sielsdorf informiert.
Auch der Kölner Stadtanzeiger berichtet: Großmarktgegner machen mobil.