Schienenausbau ("Ost-West-Achse") in Köln nur durch die Beton-Industrie und Zerschlagung des Kölner Grossmarkts nur für die Bau-Konzerne...
... und die Zerstörung des Gremberger Wäldchens durch Abriss, Neubau und Verbreiterung der Rodenkirchner Brücke für den Autoverkehr... um was zu erreichen?
Im vergangenen Monat stellte eine Kölner Boulevard-Zeitung in einem Artikel über die Zustände an der Kreuzung Bonner / Schönhauser Straße die lustige Frage „Wer steigt da eigentlich noch durch?“ An eben dieser (mittlerweile) Autobahn - großen Kreuzung, sollen die Schienen der „Nord-Süd-Bahn“ über die auf 21 ½ Fahrspuren vergrößerte Kreuzung über die Bonner Straße bis zum Bonner Verteiler gelegt werden.
Das Ziel des 4 km langen unterirdischen und 2 km langen oberirdischen Schienen-Ausbau-Projekts „Nord-Süd-Bahn“, an dem die Stadt schon seit 20 Jahren brasselt, ist die Reduzierung des Autoverkehrs! Der bisher letzte Versuch der Stadt die 2 km oberirdische Bahnschienen des NS-Projekts über die Bonner Straße zum Verteilerkreis zu legen, hat darin bestanden im Oktober 2017 - ohne Not - etwa 300 Bäume entlang der zu-künftigen Bahntrasse an der Bonner Straße abholzen zu lassen!
Die bisher entstandenen Kosten für den 4 km langen Tunnel vom Dom bis zur Haltestelle „Marktstraße“ beliefen sich im Jahr 2017 bereits auf 1.292 Mio. €, nebst den Zinsen für dieses Geld von 617 Mio. €. Dazu kommen noch die Kosten für den Einsturz des historischen Archivs am Waidmarkt im Jahr 2009 mit 1.324,9 Mio. €! Und so hat der ganze Tunnelbau-Spaß der Stadt bereits mindestens 3.234 Mio. € gekostet!!
Nun kommen noch einmal schlappe 80.000 € pro Monat hinzu: Ein Express-Artikel vom Mai 24 berichtete über die Irrgarten-artige Situation an der Baustellen-Kreuzung Schönhauser Straße/ Bonner Straße! Da die Vergrößerung der Auto-Kreuzung von 17 auf 21 ½ Fahrspuren (Bonner /Schönhauser Straße) noch nicht vollständig geschafft ist, entstehen täglich neue unübersichtliche Baustellen-Situationen, die mit immer neuen Schleichwegen über, durch und neben den Baustellen für die Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer ausgewiesen werden. Und zwar mit Hilfe rot-weißer Leitplanken, den sog. „Baken“, die seit Monaten durch und neben die unüber-sichtliche Baustelle aufgestellt werden. Nur für das Aufstellen dieser mobilen Leitplanken für die Schleichwege der Bürger rund um die Baustelle kosten der Stadt schlappe 80.000 € pro Monat!!!
Es hätte auch Alternativen zu dieser Planungen der Stadt Köln gegeben:
Man hätte die Schienen für die Nord-Süd-Bahn schon vor Jahren ohne teures und aufwendiges Tunnelsystem bauen lassen können, - so wie es die erste Planung Anfang der 90ziger Jahre auch vorsah! Die Schienen lägen schon seit Jahren in ihrem Bett, die Bahn würde seit 18 Jahren fahren und alles wäre um 95% billiger geworden! Aber dann hätte die Tunnel- und die Betonbau-Industrie nix dran verdient!
Man hätte vor Jahren schon die Schienen für die 3. Ausbaustufe der Nord-Süd-Bahn von der Haltestelle Marktstraße aus bis zum Bonner Verteiler auch ohne Baumfällungen am REWE-Markt und ohne die Vergrößerung der Kreuzung und ohne die Fällung der 300 Bäume über die Bonner Straße legen können! Aber die Stadt hat alle professionellen Alternativen, vorgetragen durch Bürgerinitiativen und Vereine, abgelehnt!
Großmarkt vor der Zerschlagung
Gleichzeitig wird neuerdings durch die unsinnige Vergrößerung der Kreuzung Schönhauser/ Bonner Straße, der Haupteingang des Kölner Großmarkts komplett versperrt! Den Schienenverkehr vom Eifeltor bis zum Güterbahnhof Bonntor - direkt neben dem Großmarkt- hatte man schon vor Jahren zu Gunsten des LKW-Verkehrs auf der Bonner Straße, zerstört, um dort - auf den ehe-maligen Bahntrasse des Güterbahnhofs Bonntor - angeblich den „Grüngürtel zu verlängern“! Die heute ankommenden Fahr-zeuge und LKWs der Händler, die auf das Gelände des Großmarkt fahren, müssen neuerdings irgendwie den noch vorhandenen, unbeschilderten Hintereingang des Großmarkts am Bischofsweg finden!
Auch hier plant und plant und plant die Stadt Köln seit 16 Jahren die Verlegung des Wirtschaftsstandorts Großmarkt von Raderberg nach Köln - Marsdorf – ohne irgendein Ergebnis!
Im letzten Sommer teilte dann die Oberbürgermeisterin Reker den Händlern mit, dass es die Verlegung nach Marsdorf NICHT mehr geben wird! Der Kölner Großmarkt wird einfach nur zu Gunsten der Beton-Industrie zerschlagen!! Das Geländes des Großmarkts wird - 2,5 km von der Innenstadt entfernt – von der Beton- und Bau-Industrie für die Vergrößerung ihrer Profitraten gebraucht! So dass die Stadtverwaltung nun dazu übergegangen ist, den Kölner Groß-markt direkt zu sabotieren und vermüllen zu lassen - ohne dass es irgendeine Perspektive für die dort ansässigen einheimischen Händler gibt!!! Doch der Großmarkt ist eigentlich wichtig für die Versorgung der Gaststätten, für die Obst- und Gemüseläden, für die Stadtteilmärkte, für die Groß-Küchen, die Mensen u.s.w. und für die Bauern aus der Kölner Bucht, die hier ihren Absatzmarkt haben! Ihnen wird einfach für die Profit-Interessen der Bau-Industrie und eines ominösen „Park-Stadt-Süd“ Bau-Projekt in den Arsch getreten!
Und wegen des großen Erfolgs für die Beton-Industrie kommt nun nach dem Jahrzehnte langem Bau an der „Nord-Süd-Bahn“der Bau der „Ost-West-Achse“
Und weil das mit der Tunnelbau für die Beton-Industrie ein so schönes Geschäft ist, plant die Stadt Köln nun einen weiteren 6 km langen Tunnel zu bauen und zwar diesmal von Ost nach West, vom Heumarkt/ Deutzer Brücke kommend, unter dem Neumarkt, unter dem Rudolfplatz, unter der Venloer Straße bis auf Höhe des Melatenfriedhofs. Planungs- und Baukosten mindestens 1,3 Milliarden Euro, Fertigstellung soll 2037 sein! Aber, weil das ganze Bau-Projekt wahr-scheinlich sehr lange braucht bis der Tunnel (die „Ost-West-Achse“) fertig gebaut sein wird und die Autoflut in der Stadt immer weiter und weiter steigt, möchte die Stadt nun auch noch
… die Rodenkirchner Rheinbrücke abreißen,
um sie dann (nach Jahren!!) noch breiter und für noch mehr Autos wieder aufbauen zu lassen! Dabei sollen der rechts-rheinische Campingplatz in Poll und das Naturschutzgebiet „Gremberger Wäldchen“ platt gemacht werden! Hier die Internetseite der "Bürgerinitiative A4 Minus" : https://a4minus.de/
Daher sagen wir der Kölner Politik: Genug geplant! Genug gemurkst! Genug zerstört!
Und fordern den Rücktritt des ganzen Kölner Stadtrats, wenn er weiter an diesen idiotischen Planungen festhält !
Ottmar Lattorf,
für Vereins Nabis e.V.
Hier das Flugblatt zum runterladen:
Kölner Großmarkt
Internetseite der Händlergemeinschaft des Kölner Großmarkts: https://www.koelner-grossmarkt.de/themen/koelner-grossmarkt/
Eine aktuelle Skizze der Problematik auf dem Kölner Großmarkt aus der Sicht der Händler im Herbst 2022
Ist die Großmarktverlegung eine gute Idee?
Laut Masterplan, (einen als Generalplan gedachter städtebaulicher Entwicklungsplan) des unternehmerfreundlichen Architekten Albert Speer (77), Sohn des Adolf´schen Speers, soll der innerstädtische Grüngürtel erweitert werden, um direkt nebendran ein neues Veedel bauen zu können. Auf einer Fläche von ca.100 Hektar, die an der Luxemburger Straße beginnt und am Gustav-Heinemann-Ufer am Rhein endet, soll ein Sanierungsgebiet ausgerufen werden. Die Kölner Stadtverwaltung hat im Auftrag der Bauwirtschaft und der Politik den Abriss und die Verlegung des Großmarktes nach Köln Marsdorf geplant, obwohl die Bevölkerng ihn da nicht haben will. Das teure und unsinnige Projekt wird medial hochgejubelt und soll bis zum Jahre 2020 realisiert werden. Die Ausführungen des Stadtplanungsamts, haben den Titel „Entwicklungskonzept südliche Innenstadterweiterung“, kurz ESIE.
Die Planung der Stadt Köln ist unrealistisch, weil dort wo vor wenigen Jahren erst Neubauten genehmigt worden sind (direkt am Rheinufer), soll Grüngürtel entstehen und dort wo jetzt freies Feld ist (Gelände der Dombrauerei), dort soll bebaut werden. Hier ein Luftbild von dem Gebiet.
Es stellt sich die Frage, dient der geplante Abriss und die geplante Verlegung des Großmarkts dem Gemeinwohl oder ist es nur der notwendige Vorlauf für die Schaffung eines freien Spielfeldes für die Bau-Konzerne?
Was ist der Großmarkt und wer will den Großmarkt überhaupt verlegen?
Hier drei Karten zu den
- aktuellen Eigentumsverhältnissen in dem Gebiet des Großmarkts und eine
- Skizze des zukünftigen Nutzungs-Konzepts der Stadtverwaltung auf dem möglicherweise frei werdenden Gelände.
Eine völlig unnötiger U-Bahn Linie - die Nord-Süd Bahn - führt vom Hauptbahnhof direkt zum Großmarkt. Doch wer will die U-Bahn überhaupt und wozu dient sie? Hier ein erste Antwort: Genug gemurkst!
Und wieviele Millionen kostet die Verlegung des Großmarktes?
Die Großmarktverlegung in Köln ist Teil eines größeren Bau- und Bahn-Zerstörungsprojektes (übrigens genau wie in Stuttgart, hier wie dort, soll die Bahn verschwinden oder unter die Erde geschafft werden)!
Die Stadt Köln hat nun eine vorbereitende Untersuchung und ein Entwicklungskonzept für das Großmarktgelände, den Güterbahnhof Bonntor, der Raderberger Brache und weitere anliegende Gebiete vorgelegt. In der südlichen Südstadt soll nun ein neues Veedel entstehen.
Hier eine interessante Analyse zu der Bau-Entwicklung in der Südstadt.
Um die Bürger vom Wert dieser Planung zu überzeugen, wird gesagt das hier auf dem Großmarktgelände und den anliegenden Gebieten erst einmal eine Bundesgartenshow veranstaltet werden soll. Doch dient das der Naturerhaltung und den Interessen der Bürger? "Kein Platz für die Natur - das Auslaufmodell Bundesgartenschau". Und hier ein weiteres Beispiel für den Unsinn von Gartenschauen.
Der Großmarkt soll nach Köln-Marsdorf verlegt werden. Hier die Internetseite der Bürgerinitiativen, die sich dagegen wehren:
Die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Junkersdorf e.V. und Dorfgemeinschaft Sielsdorf e.V..
Hier noch: Der Arbeitskreis "Großmarkt" der Dorfgemeinschaft Hürth-Sielsdorf informiert.
Auch der Kölner Stadtanzeiger berichtet: Großmarktgegner machen mobil.